Messewirtschaft in Corona-Zeiten

Veröffentlicht am: 15.11.2020

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Langfristig sind Messen für den Wirtschaftsstandort Deutschland unverzichtbar, davon ist Jörn Holtmeier (Geschäftsführer des AUMA - Verband der deutschen Messewirtschaft) überzeugt. Virtuelle Präsentationen können auf Dauer keine realen Messen ersetzen. Aber die Events werden sich in Zukunft verändern, denn ein Ende der Corona-Pandemie ist derzeit nicht in Sicht.


Hybrid-Events sind die Messen der Zukunft

Bisher waren Messen auf hohe Besucherzahlen ausgelegt. Diese lassen sich weitergehend mit den nun erforderlichen Hygienekonzepten nicht vereinbaren. Obwohl es bei einigen Veranstaltungsorten die Option gibt, die Messe räumlich auszudehnen und die Besucher auf eine größere Fläche zu verteilen, müssen Veranstalter und die Aussteller damit rechnen, deutlich weniger Interessenten direkt auf der Messe zu erreichen.

Für viele Branchen ist eine reine Online-Messe sicher die optimale Lösung. So fand die Computerspielemesse Gamescom erstmals ausschließlich digital statt.

Aber für Unternehmen, die in der realen und nicht in der digitalen Welt zu Hause sind, stellen virtuelle Messen eher keine gute Lösung dar. Trotzdem wurde die weltgrößte Industrieschau Hannover Messe im Corona-Jahr 2020 bereits zusätzlich als reine Online-Ausgabe angeboten.

Der Trend geht aber eher zu kompakten realen Messen mit digitalen Ergänzungen. Event it, ein Tochterunternehmen der Deutschen Messe AG aus Hannover hat das Konzept H'Up entwickelt. In der 3.000 Quadratmeter großen Halle 18 der Hannovermesse entstand eine eigene Streaming-Arena. Fünf Kulissen mit Bühnen bieten Optionen wie Podiumsdiskussionen, Interviews und Produktpräsentationen. Messe-Chef Jochen Köckler ist von der Kombination aus online, hybrid und live überzeugt.

messeauftritt persönlich

Messeplanungen für 2021

"Messen werden weiterhin hoch effizient für die B2B-Kommunikation bleiben", - meint Jörn Holtmeier. Eine ausschließlich virtuelle Präsentation bietet sich an, um Informationen zu vermitteln. Reale Messen sprechen aber alle Sinne an und haben daher eine weitaus größere Überzeugungskraft. Eine Kundengewinnung ist auf allein digitalem Weg äußerst schwierig.

Da die Messen aber überschaubarer und kleiner werden, kommt es auf eine ausgezeichnete Präsentation vor Ort an. Der einzelne Besucher wird in Zukunft kostbarer. Ein Messestand, der auf die Abfertigung von Massen ausgelegt ist, bringt unter diesen Bedingungen wenig. Ein einladendes Ambiente und direkte Kundenansprache werden daher wichtiger denn je.

Statt am Messestand die Masse der Besucher persönlich anzusprechen, sind künftig Standkonzepte, die auch Virtual Reality beinhalten, wichtig. Über diese können Sie eine größere Gruppe an Besuchern gleichzeitig unter Einhaltung von Hygienekonzepten über Ihr Angebot informieren. Persönliche Gespräche mit potenziellen Kunden ergänzen den Messeauftritt.







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