"Flachdruck": Offsetdruck, Steindruck und Lichtdruck

Veröffentlicht am: 01.04.2019

druckverfahren flachdruck

Woher kommt der Flachdruck?

Der Flachdruck stammt aus dem Steindruck (auch Lithografie genannt), der vom Alois Senefelder im Jahr 1798 erfunden wurde. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war die Lithografie die am häufigsten angewendete Methode des Farbdrucks. Im Gegensatz zum Hoch- oder Tiefdruck liegen bei diesem Verfahren die bedruckenden und nicht bedruckenden Teile auf einer Ebene.


Druckvorgang und Besonderheiten

Im Grunde des Flachdrucks liegt das Prinzip der chemischen Entgegenstellung von Wasser und Fett. Die zu druckenden Stellen sind fettempfindlich (lipophil). Sie werden mit Tusche, Fettstiften oder durch fotografische Verfahren aufgebracht und nehmen die Farbe an. Die nicht druckenden Stellen werden mit dem Wasser befeuchtet, weswegen sie die Farbe im Druckprozess abstoßen (hydrophil).

Zum Flachdruck gehören Steindruck, Lichtdruck, Photochromdruck und Polyfoliendruck, die sehr kostenaufwendig sind und heute selten oder nur für spezielle Drucke gebraucht werden, sowie gegenwärtiger Offsetdruck.


Offsetdruck und Einsatzmöglichkeiten

Der Offsetdruck ist ein indirektes Flachdruckverfahren. Von der Druckform kommt die Farbe zuerst auf eine Gummituchwalze und davon wird nun auf das Druckmaterial übertragen. In der Druckindustrie werden heutzutage Rollen- und Bogenoffsetmaschinen eingesetzt.

Die Bogenoffsetmaschinen bezeichnet man als Sheetfed, denn bei dem Druck werden Bogenpapiere bedruckt. Der Bogenoffset passt für kleine oder mittlere Auflagen.

Die Rollenoffsetmaschinen, auch Heatset oder Coldset genannt, bedrucken das Rollenpapier und können bis zu 65.000 Zylinder-Umdrehungen in der Stunde erreichen. So werden in der kurzen Zeit Druckerzeugnisse in Millionenauflage kostengünstig herausgegeben. Dieses Druckverfahren wird vor allem für die Herstellung von Tageszeitungen, Zeitschriften, Massendrucksachen und Verpackungen eingesetzt. Aber auch für Flyer, Plakate, Fotobücher und Werbedrucksachen lohnt sich Offsetdruck, sobald es um große Auflagen geht. Insbesondere bei Auflagen ab 100.000 Stück kann beim Rollenoffsetdruck deutlich gespart werden.


Vorteile des Offsetdrucks

Offsetdruck ist heutzutage das bekannteste und populärste Verfahren der Druckindustrie. Hohe Geschwindigkeit, Wirtschaftlichkeit und niedrige Druckkosten sind die unbestreitbaren Vorteile des Offsetdrucks. Diese Druckart lässt große Vielfalt an Druckobjekten produzieren, die preiswert sind und hohe Qualität haben. Dabei sind auch sehr feine Rasterfeinheiten und erzielbare Farbschichtdicke möglich.

Zu wenigen Nachteilen können ein relativ enger Anwendungsbereich (man kann nur Papier, Pappe, Karton, Wellpappe, Blech und Zink bedrucken) und Trocknungszeiten durch chemische Trocknung gezählt werden. Des Weiteren entstehen beim Offsetdruck gewisse Fixkosten, die unabhängig von der Auflagenhöhe sind. Für kleine Auflagen lohnt sich Offsetdruck deshalb nicht.







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